Lars Fredrik H. Svendsen
© Sturlason
Lars Fredrik H. Svendsen: Philosophie der Lüge
Erscheinungstermin: 20. Februar 2022 im Verlagshaus Römerweg
"Nicht daß du mich belogst, sondern daß ich dir nicht mehr glaube, hat mich erschüttert." Friedrich Nitzsche
Was ist Lüge? Warum lügen wir? Warum belügen wir nicht nur andere, sondern auch uns selbst? Welche Rolle spielt das Lügen in Freundschaften und in der Politik? Wann sind Lügen geboten? Wer ist der größte Lügenbold aller Zeiten – Donald Trump, Ronald Reagan oder war es doch Putin? Und was unterscheidet die „Lüge“ vom „Bullshit“?
Das sind nur einige der Fragen, mit denen sich Lars Svendsen in seinem neuen Buch auseinander- setzt. Dabei geht er dem Wesen der Lüge auf den Grund und erklärt anhand von Philosophen wie Platon, Niccolò Machiavelli, Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant und Hannah Arendt, wie sich das Lügen auf das Individuum und die Gesellschaft - auch in Zeiten von Social Media und Corona - auswirkt. Selbst Homer Simpson kommt zu Wort (Spoiler: „Marge, zum Lügen gehören immer zwei. Einer der lügt, und einer der zuhört.“).
"Eine Mehrzahl der in sozialen Medien geteilten Nachrichten, wurde von demjenigen, der sie teilt, faktisch nie gelesen. Am häufigsten hat man sich mit dem Lesen der Überschrift begnügt und sich nicht einmal die Mühe gemacht zu untersuchen, ob die Überschrift den Inhalt des Artikels einigermaßen abdeckt. Das ist verblüffend oft nicht der Fall, da die primäre Funktion der Überschriften darin besteht, Likes zu generieren. Weitaus weniger hat man sich die Mühe gemacht herauszufinden, inwieweit der Artikel von einer zuverlässigen Quelle stammt und ob die Behauptungen darin scheinbar belegt sind. Durch Teilen des Artikels versieht man ihn mit einem Genehmigt-Stempel, wenn man nicht explizit auf etwas anderes aufmerksam macht. Da versagt man als verantwortlicher Teilnehmer des öffentlichen Wortwechsels." Lars Svendsen
Unterlegt ist Svendsens Abhandlung mit unterhaltsamen wahren „Lügengeschichten“ aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
"Trump scheint die Inkarnation dessen zu sein, was als 'postfaktisch' bezeichnet wird. Die Oxford Dictionaries wählten 'Post-Truth' 2016 zum Wort des Jahres und gaben an, dies beziehe sich auf Situationen, wo objektive Fakten weniger wichtig für die Ausformung der öffentlichen Meinung sind als Appelle an Gefühle und persönliche Glaubensauffassungen." Lars Svendsen
Lars Fredrik H. Svendsen (geboren 1970) ist Philosoph und Professor für Philosophie an der Universität Bergen. Seine Werke, darunter auch die Kleine Philosophie der Langeweile (2002), wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet. Gert Scobel kürte 2019 Svendsens Philosophie der Einsamkeit (2016, Berlin University Press) zum “derzeit wohl besten philosophischen Überblick über dieses Thema (...); gut geschrieben, flüssig zu lesen und überaus anregend”.