Liebe Laura, in deinem neuen Buch „Das Passive Money-Prinzip“ schreibst du, dass du gerne Rechnungen bezahlst. Warum denn das?

Rechnungen überweisen ist ein Akt der Wertschätzung. Ich habe dafür ja eine Gegenleistung in Form einer Dienstleistung oder Ware bekommen. Bei Zahlungen wie zum Beispiel der Steuer akzepQere ich, dass es eben so ist. Dafür lebe ich in einem sicheren Land und darf zahlreiche Freiheiten genießen, die mir andere Länder nicht bieten könnten. Es gibt aber auch Rechnungen, die mir ein kleines bisschen weh tun. Ich finde zum Beispiel BahnQckets viel zu teuer für den Komfort und die Leistung, die ich bekomme.

Um was geht es im Buch?

In meinem Buch geht es um verschiedene passive Einnahmequellen, die ich nutze. Diese sind für jeden umsetzbar. Ich unterscheide meine passiven Einnahmequellen nach Dauer der Einnahmequelle, Verwaltungsaufwand und Eigenkapitalbedarf.

Und wer sollte dein Buch unbedingt lesen?

Wirklich jeder! Es ist kein reines Frauen-Finanzbuch – ganz im Gegenteil. Wir können nie frühgenug anfangen, es ist aber auch nie zu spät.

Welche drei Tipps hättest du für eine Freundin, die damit starten möchte, passiv Geld zu generieren?

  1. Investiere fünf Tage die Woche 30 bis 60 Minuten, um dir dein Passive Money-Fundament aufzubauen.

  2. Sobald du die passiven Einnahmequellen kennst, laufe mit einem offenen Auge und offenen Mindset durch die Welt. Dir werden noch mehr Ideen und Möglichkeiten begegnen.

  3. Reinvestiere dein Geld anstatt nur zu konsumieren.

Bitte einmal spoilern: Für welche passive Einnahmequelle brauche ich tatsächlich 0 Euro Startkapital?!

Das sind Amazon KDP oder auch Print-on-demand-Produkte wie T-Shirts, die mit externen Anbietern wie Printify in jeden Onlineshop, auf Etsy oder Amazon integriert werden können.

Dein Buch ist in erster Linie Rat- und Inspirationsgeber – aber es bietet auch ein Passive Money-Mentoring. Was kann ich mir darunter vorstellen? 

Das Mentoring ist eine Kombination aus Wissen und How-tos. Wir bauen gemeinsam die für dich passenden Einnahmequellen auf. Gleichzeitig arbeiten wir an deinem Money-Mindset. Ich finde, es ist zu einfach gedacht, zu sagen: „Ich möchte reich werden.“ Das ist ziemlich relativ. Für den einen bedeutet es 1000€ im Monat zu verdienen, für den anderen eine Million Euro. Wir müssen ganz genau definieren, wie viel Geld wir verdienen möchten, wie und mit wem wir arbeiten möchten. Auch Erreichbarkeit ist ein wichtiger Punkt, den wir hinterfragen sollten. Gleichzeitig aber auch aktiv das Fundament aufbauen, um passiv langfristig und im besten Fall ab sofort davon zu profitieren. Ein Passive Money-Fundament bauen und das Mindset Arbeit gehen Hand in Hand.

Welche Rolle spielt das Unterbewusstsein im Hinblick darauf, wieviel Geld jemand verdient?

Wir wurden alle schon in den ersten Jahren unseres Lebens dahingehend geprägt, wie wir über Geld denken und Glaubenssätze haben sich dementsprechend festgesetzt. Zum Beispiel „Du brauchst gute Noten, um viel Geld zu verdienen”, „Du musst dir dein Geld (hart) erarbeiten“. All’ diese Konditionierungen müssen wir für uns zum Positiven anpassen, damit sie uns dienen und nicht blockieren. Affirmationen sind hier eine tolle Möglichkeit.

Wer oder was sind denn deine Inspirationsquellen wenn es um passives Geld verdienen geht?

Tolle Frage! Mich inspirieren Menschen, die Konventionen brechen und auf ihre Bedürfnisse hören. Gleichzeitig nützliche und wertige Produkte ins Leben rufen, sich dabei aber nicht in den Vordergrund drängen und sich nur damit identifizieren. Ein erfolgreicher Multimillionär hat sich mir mal als Metzger vorgestellt, bis ich am nächsten Tag erfahren habe, was er wirklich macht. Das fand ich sehr sympathisch.

Erklärst du im Buch auch die grundlegenden Begriffe aus den Bereichen Finanzen und Marketing, so dass die Leser*innen sogar ohne Vorkenntnisse in dein Buch einstiegen können?

Ich erkläre die Basic-Begriffe, die es für passive Einnahmen braucht. Die Riesterrente, wirst du im Buch nicht finden.

Und was ist mit steuerrechtlichen Belangen oder dem schier grenzenlosen Angebot an Programmen und Tools im Netz, die zum Beispiel beim Aufbau eines Online-Shops helfen oder dem Design einer Website. Hast du auch hier Tipps parat?

Auch hier setze ich auf Automatisierung. Meine Rechnungen werden automatisch von einem Rechnungstool erstellt. Dieses hat eine Schnittstelle zur Steuersoftware meines Steuerberaters. Es bedarf wirklich weniger Tools, aber die richtigen, die einem das Business erleichtern und am Ende Kosten sparen.

Jetzt mal ehrlich: Wie viele Stunden am Tag oder in der Woche verbringst du aktiv damit, dich um dein passives Einkommen zu kümmern?

Mein Verwaltungsaufwand ist wirklich verschwindend gering. Ich habe keinen einzigen Jour fix mit meinen Mitarbeitern, alle Prozesse sind weitgehend optimiert, outgesourct und automatisiert. In der Woche sind es maximal zwei bis drei Stunden aktive Arbeit für meine passiven Einnahmen.

Und last but not least: Was machst du nun mit all deiner freien Zeit am Tag?

Ich arbeite ja trotzdem, weil ich liebe, was ich tue. Ich gebe Mentorings für Menschen, die ihr Passive Money-Fundament aufbauen wollen, erweitere mein eigenes Portfolio an passiven Einnahmequellen und verbringe viel Zeit mit meiner Tochter. Ich genieße den Luxus, flexibel zu sein und heute einen Flug nach Kapstadt buchen zu können, um morgen loszufliegen, wenn ich möchte. Denn es funktioniert auch alles prima ohne mich.

Danke für Deine Zeit, liebe Laura.