Özlem Topçu und Richard C. Schneider

© Thies Raetzke (Özlem Topçu) | © Markus Röleke (Richard C. Schneider)

Özlem Topçu und Richard C. Schneider: Wie hättet ihr uns denn gerne?
Ein Briefwechsel zur deutschen Realität. Muslimisch, jüdisch, deutsch - ein Erfahrungsbericht
Erscheinungstermin: 01. März 2022 bei DROEMER

Pressestimmen:

„Was für ein Buch. Özlem Topçu und Richard C. Schneider schreiben sich geistreiche & liebevolle & witzige & traurige & sehr deutsche Briefe (…). Ein Buch über dieses ganze Land. Ganz große Leseempfehlung.“ Prof. Dr. Hedwig Richter, 21. März 2022

„Würde man all die klugen und dabei so offenkundigen Wahrheiten rot markieren, das ganze Buch wäre eine glühendrote Papier-Landschaft.“ Illustrierte Neue Welt, April 2022

„Ein aufrüttelnder, kluger, komplexer und vor allem menschlicher Duskurs.“ emotion, 19. April 2022

„Wie sehr die Mehrheitsgesellschaft eine Türkin und einen Juden spüren lässt, dass sie nicht wirklich dazu gehören, ist beschämend gut beobachtet.“ stern, 10. März 2022

„Eine Beschwerde über Unrecht, Vergessen und Dummheit, über betroffene deutsche Gesichter, und doch auch eine Umarmung von Deutschland und den Deutschen.“ Süddeutsche Zeitung, 15. März 2022

"Meine Eltern und viele aus ihrer Generation hätten und haben sich einfach sehr dafür geschämt, wenn ihre Kinder in Deutschland versagten, einen falschen Weg einschlugen und keine, sagen wir, Ärzte oder Anwälte wurden. Es gab absurd übersteigerte Erwartungen – dieses zum Teil absurde Leistungsethos ist eine der weniger erzählten Geschichten der türkischen Einwanderung. Als wäre man nur dann ein vollwertiger Bürger, wenn man diese hoch angesehenen Berufe vorweisen kann, wie die Helden aus der türkischen Vorabendserie." Özlem Topçu

Am 01. März 2022 veröffentlichen die renommierten Journalisten Özlem Topçu (u. a. Spiegel, ZEIT) und Richard C. Schneider (u. a. ARD, ZEIT) ihr Buch Wie hättet ihr uns denn gerne? bei DROEMER. Ein Briefwechsel zur deutschen Realität. Muslimisch, jüdisch, deutsch. Ungefragt etikettiert als Türkin und Jude – ein so ehrlicher wie entlarvender Austausch.

Özlem Topçu und Richard C. Schneider sind neben vielen Dingen auch zwei Deutsche – das ist für viele immer noch nicht selbstverständlich. In ihrem politischen, gesellschaftskritischen Sachbuch blicken sie auch als "Jude" und "Türkin" ein Jahr lang (2021 um genau zu sein) auf Deutschland, seine Debatten zu Integration, Rassismus, Antisemitismus und den Umgang mit den "Anderen", mal irritiert, mal überrascht, oft wütend.

"Darum verstehe ich auch den Eiertanz, den die PoCs heute machen (müssen?). Aber zugleich spüre ich da eine Selbstgefälligkeit bei einigen, die ich schwierig finde. Wie ich überhaupt ein riesiges Problem mit dieser gesamten Identitätspolitik habe, weil sie das Gegenteil erreicht von dem, was man eigentlich will. Das Zerlegen der Gesellschaft in einzelne Teile lässt das Gemeinsame in den Hintergrund rücken. Und natürlich spüre ich bei vielen auch eine Art von 'Wettkampf', wer das größere 'Opfer' ist. Und da haben all diese PoCs in Deutschland immer die Arschkarte gegenüber uns Juden gezogen. Mit sechs Millionen Ermordeter können sie nicht 'konkurrieren'. Was ich eine wirklich abstruse und bescheuerte Auseinandersetzung finde." Richard C. Schneider

Es ist nicht nur die Sicht zweier Journalisten, die am Diskurs über das Verhältnis zwischen Mehrheitsgesellschaft und Minderheiten teilnehmen, sondern die zweier Freunde, die sich ihre deutschen Geschichten erzählen. Und miteinander können sie auch über ihre Ganz-, Halb- und Viertel-Identitäten diskutieren, denn sie wissen, was es heißt, in unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaften beheimatet zu sein.

Ein Briefwechsel voller Humor, Einsichten und Geschichten aus zwei deutschen Welten.

"Mich schaudert es bei diesem Gedanken. Wir sahen es am Tahrir-Platz. Die Demonstranten wollten Wohlstand. Ein Leben wie die Menschen im Westen. Unter welchem System wäre egal gewesen. Es ging nicht um Demokratie, wie man das im Westen glaubte. Es ging um Wohlstand. Wohlstand. Und bald schon auch bei uns? Das ist denkbar, nein?" Richard C. Schneider

Özlem Topçu: Geboren 1977 in Flensburg als Tochter türkischer „Gastarbeiter“, Studium der Islamwissenschaft, Politik und Medienwissenschaft. Von 2009 bis 2021 arbeitete sie als Politik-Redakteurin bei DIE ZEIT, heute ist sie stellvertretende Leiterin des Auslandsressorts beim SPIEGEL. Zahlreiche Preise (z.B. Theodor-Wolff-Preis) und Stipendien. Mitglied der antirassistischen Leseshow „Hate Poetry“, Mentoring-Programm „Neue deutsche Medienmacher*innen“. Buch: „Wir neuen Deutschen“, Rowohlt 2012. Özlem Topçu lebt in Hamburg.

Richard C. Schneider: Geboren 1957 in München als Kind ungarischer Holocaust-Überlebender. Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte. Seit 1987 bei der ARD, 2006 bis 2015 Studioleiter und Chefkorrespondent im ARD-Studio Tel Aviv, 2016/17 dieselbe Position ARD Studio Rom. Seit 2017 Editor-at-Large beim BR/ARD. Zahlreiche Fernsehpreise, darunter Bayerischer Fernsehpreis, Grimme, Lehraufträge an Universitäten in Deutschland, Schweiz und Italien. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, zuletzt: „Alltag im Ausnahmezustand“, DVA 2018. Richard C. Schneider lebt in Tel Aviv.

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Stephanie Zibell

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